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    Pädagogisches Konzept

    Einleitung/Philosophie

    Wenn man wissenschaftlichen Studien glauben möchte, sind die ersten 3 Lebensjahre eines Kindes die wichtigsten, hier werden die Grundlagen für soziales Lernen und geistige Entwicklung geschaffen.

    Wir sind uns dessen bewusst und finden es gerade deshalb wichtig, Kindern schon in diesem Alter die Möglichkeit zu geben, miteinander zu sein. Kinder brauchen Kinder. Kinder lernen voneinander, sie agieren auf einer anderen Ebene miteinander als mit Erwachsenen.

    Wir möchten im doppelten Sinn Raum schaffen für Kleinkinder, egal welchen Geschlechts und welcher sozialen oder religiösen Herkunft, damit sie sich möglichst frei und selbstbestimmt und dennoch eingebunden in ein geregeltes, liebevolles und soziales Umfeld positiv entwickeln können.

    Unter „Raum schaffen“ verstehen wir sowohl den zeitlichen Raum, um situationsorientiert auf die Kleinkinder einzugehen, sie im eigenen Spiel zu unterstützen, sowie praktischen Raum zu schaffen, in dem die Kinder kreativ sind und sich bewegen können. Die Umsetzung unseres Konzeptes bedeutet deshalb auch, Raum zu schaffen für Gefühle, emotionale Zuwendung und geteilte Aufmerksamkeit, z.B. beim Vorlesen.

    Durch unsere familienunterstützende Arbeit möchten wir für die Kinder ein zweites Zuhause schaffen. In einem geschützten Rahmen sollen sich die Kinder sicher, wertgeschätzt und wohl fühlen. Durch eine individuelle Förderung und Betreuung lernen die Kinder angstfrei mit Sorgen und Konflikten umzugehen und entwickeln eine selbstbestimmte und selbstbewusste Persönlichkeit.  Unser Anliegen ist es, den Eltern ein Erziehungspartner und Ratgeber auf Augenhöhe zu sein, um die Familie zu unterstützen und die Kinder bestmöglich auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten, so dass aus Ihnen später mündige, eigenverantwortliche Erwachsene werden können.

    Eltern können so beruhigt Ihrer Arbeit nachgehen, weil Sie wissen, dass sich Ihre Kinder in liebevoller und professioneller Betreuung befinden und bestmöglich gefördert werden.

    Leitbild

    Unser Leitbild: Gemeinsam, professionell und liebevoll.

    Gemeinsam
    
Team: Unsere Zusammenarbeit ist von Offenheit, Ehrlichkeit und Echtheit geprägt.  
    Eltern: Durch Gespräche verfolgen wir gemeinsame Erziehungsziele.  
    Kinder: Mit viel Spaß planen wir gemeinsam Bedürfnis- und Interessenorientiert freie Zeiten mit den Kindern. 

    Professionell
    
Team: Wir akzeptieren und tolerieren uns gegenseitig und ziehen motiviert an einem Strang.
    Eltern: Mit Akzeptanz und Toleranz pflegen wir eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.
    Kinder: Wir akzeptieren und tolerieren die Kinder und achten auf das richtige Maß an Distanz und Nähe. 

    Liebevoll

    Team: Durch Toleranz, gute Wahrnehmung und Unterstützung arbeiten wir miteinander auf Augenhöhe.
    Eltern: Wir pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit den Eltern und nehmen uns Zeit für Eure Anliegen.
    Kinder: Wir bringen den Kindern Wertschätzung und positive Aufmerksamkeit entgegen. Wir nehmen sie ernst, respektieren und akzeptieren sie so, wie sie sind. 

    Rahmenbedingungen

    Lage

    Die großzügigen, hellen Räumlichkeiten erstecken sich über ca. 745 qm auf einer kompletten Ebene im Hochparterre eines kernsanierten Büro-Rückgebäudes in der Riesenfeldstraße 75, in München-Milbertshofen. Außerdem steht der Einrichtung auf der Südseite eine ca. 500 qm große Außenfläche zur alleinigen Nutzung zur Verfügung. In unmittelbarer Nähe, am Milbertshofener Kirchplatz oder am Anhalter Platz befinden sich mehrere altersgemäße Spielplätze.

    Räumlichkeiten

    Die Einrichtung Kukita Milbertshofen verfügt über vier Krippengruppen und eine Kindergartengruppe und bietet Platz für 48 Krippenkinder und 20 Kindergartenkinder.

    Die Einteilung und Ausstattung der Räumlichkeiten bei Kukita wurde direkt auf die Bedürfnisse von Krippen- und Kindergartenkindern ausgerichtet. Die Gruppenräume besitzen jeweils einen eigenen Gartenzugang sowie einen Funktionsraum, welcher für unterschiedliche Aktivitäten und als Schlafraum genutzt wird. Zusätzlich steht den Kindern ein weitläufiger Flur zur Bewegungsförderung zur Verfügung. 

    Des Weiteren verfügt die Einrichtung über zwei geräumige, kindgerecht ausgestattete Sanitärbereiche. In Bezug auf unser erarbeitetes Schutzkonzept gilt für den Sanitärbereich das 4 Augen Prinzip. Sollten keine zwei KollegInnen gemeinsamen im Bad sein, bleibt die Türe offen.

    Für die Mitarbeiter steht ein großzügiger Personalraum, der für Teamsitzungen, Vorbereitungen, Pausenzeiten und Elterngespräche genutzt wird, zur Verfügung. Zudem verfügt die Einrichtung über einen Kinderwagenabstellraum, eine Küche, einen Haushalts-/Materialraum sowie ein Leitungs- und Verwaltungsbüro.

    Die Räumlichkeiten sind sowohl farblich als auch in Bezug auf ihre Ausstattung kindgerecht, liebevoll und ansprechend gestaltet.

    Träger

    Die Kukita Milbertshofen ist eine private Einrichtung, welche an die Münchner Förderformel angeschlossen ist. Träger der Kukita Milbertshofen ist die Kukita Milbertshofen GmbH & Co. KG. 

    Münchner Kita Förderung

    Die Kukita Milbertshofen nimmt seit dem 01.09.2024 an der Münchner Kita Förderung teil. Dies ist ein kommunales zusätzliches Finanzierungsprogramm der Stadt München. Die Gebührenordnung finden Sie auf unsere Homepage, weitere Informationen zur Münchner Kita Förderung MKF hält unsere Verwaltung und die Einrichtungsleitung für Sie bereit.

    Gruppen- und Altersstruktur sowie Fachpersonal

    Die Krippengruppen sind im Regelfall mit 12 Kindern von 10 Monaten bis 3 Jahren besetzt. Die Gruppen werden aus pädagogischen und betreuerischen Gründen alters- und geschlechtergemischt belegt.

    Unser Fachpersonal stellt die wertvollste Ressource der Einrichtung dar. Wir legen großen Wert darauf, dass die Pädagoginnen ihre Arbeit mit Zufriedenheit, Motivation und Leidenschaft ausführen. Aus ihrer positiven Haltung heraus gelingt es ihnen, eine fürsorgliche, vertraute Beziehung zum Kind und den Eltern aufzubauen, welche die Basis für eine gute Entwicklung und Förderung jedes einzelnen Kindes ist.

    Durch Vertrauen in die Stärken und Fähigkeiten der Kinder vermitteln sie ihnen Selbstwirksamkeit, Anerkennung und Erfolgserlebnisse. Die Erzieherinnen stehen den Kindern beim Spiel und beim Erkunden, wie auch bei der Interaktion mit Erwachsenen und anderen Kindern leitend und begleitend zur Seite.

    An Klausurtagen erarbeiten wir im Team tragbare und realistische Ziele und Projekte zur Förderung und Entwicklung der Kinder. Unser Fachpersonal wird kontinuierlich in regelmäßigen Teambesprechungen mit Fragen und Problemen von Eltern konfrontiert und darin geschult, Eltern professionell zu beraten.

    Die jeweilige Gruppenleitung wird von einer staatlich geprüften Erzieherin oder Sozialpädagogin übernommen. Unterstützt werden diese, wenn möglich, durch eine weitere Fachkraft und eine Ergänzungskraft. Durch die gruppenübergreifende Form der Zusammenarbeit und einen fachlichen Austausch der Betreuungskräfte wird die Betreuungsqualität kontinuierlich verbessert und jüngere Mitarbeiterinnen werden gezielt weiterentwickelt.

    In halbjährlichen Mitarbeitergesprächen wird mit jedem Mitarbeiter seine gesamte Arbeitssituation reflektiert und es werden sowohl persönliche als auch fachliche Ziele zur weiteren Professionalisierung vereinbart.

    Öffnungszeiten

    Die Betreuungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 7.30 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Die Kinder sollten bis spätestens 8.30 Uhr gebracht werden, da hier die Kernzeit (8.30 –12.30 Uhr) des Krippenalltags beginnt, den die Erzieherin mit dem Team und der Gruppe gemeinsam gestaltet. Die Elternbeiträge sind nach Buchungszeiten gestaffelt. Die genauen Preise der unterschiedlichen Buchungskategorien sowie die Betreuungszeiten finden Sie auf unserer Website www.kukita.de.

    Schließtage

    Die Kinderkrippe ist zwischen Weihnachten und Neujahr oder Heilige Drei Könige sowie für zwei Urlaubswochen im August geschlossen. Zusätzlich zu diesen Schließungszeiten kommen zwei Klausurtage, ein Betriebsausflug und vereinzelte Brückentage. Abgesehen davon ist die Einrichtung ganzjährig geöffnet. Die Schließungszeiten werden den Eltern zu Beginn des Betreuungsjahres bekanntgegeben.

    Informationsmöglichkeiten

    Alle wichtigen aktuellen Informationen werden per Mail verschickt sowie an verschiedenen Themenpinnwänden im Eingangsbereich und Flur ausgehängt. Diese können die Eltern jederzeit einsehen. Zudem können Informationen über unsere Homepage eingeholt werden. Zusätzlich befindet sich in der Garderobe eine Elternpost, wo vereinzelt Briefe eingesteckt werden. 

    Sicherung der Rechte von Kindern

    Die Kukita Schwabing handelt und arbeitet nach den Vorgaben des Bundeskinderschutzgesetzes. In regelmäßigen internen Team Sitzungen reflektieren wir unser eigenes Handeln und erhalten somit einen geschärften Blick für die Beteiligungsräume und für die Mitsprache der Kinder im Kita Alltag.

    Gemeinsam legen wir im Team fest, in welchen Bereichen den Kindern Entscheidungs- und Gestaltungsräume gegeben werden sollen. Diese werden je nach Alter der Kinder Schritt für Schritt erweitert. Somit ermöglichen wir den Kindern ein Mitspracherecht zu Ritualen, Strukturen und Planungen im Alltag.

    Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

    Als privater Träger von Kindertagesstätten obliegt uns nach §8a SGB VIII ein gesetzlicher Auftrag zum Schutz und zur Sicherung des Kindeswohls, den wir sehr ernst nehmen. Um unsere Sicherheitsstandards gewährleisten zu können, hat jeder Mitarbeiter die Pflicht vor Vertragsabschluss ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen. Ebenso wird dieser Schutz durch Fortbildungen sowie Klausurtagungen zum Thema „Kindeswohlgefährdung“ gesichert. Im Oktober 2022 wurde ein Schutzkonzept, das auch die sexualpädagogische Bildung mit einbezieht, erarbeitet.

    Formen der Kindeswohlgefährdung:

    • Körperliche und seelische Vernachlässigung
    • Körperliche und seelische Misshandlung
    • Sexuelle Gewalt

    Unser Team hat die Aufgabe die Kinder vor jeglicher Gewalt zu schützen und ist gesetzlich dazu verpflichtet, bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung zu handeln.

    Bei einer Gefährdungseinschätzung wird eine insoweit erfahrene Fachkraft beratend hinzugezogen, sowie die Erziehungsberechtigten und das Kind in die Gefährdungseinschätzung mit einbezogen, soweit hierdurch der wirksame Schutz des Kindes nicht in Frage gestellt wird.

    Diese Grundvereinbarung enthält Richtlinien für uns als Träger und verpflichtet uns zu einer engen Zusammenarbeit mit den Behörden. Als Beratungsstellen stehen uns u.a. folgende Anlaufstellen zur Verfügung:

    • Sozialbürgerhaus Nord, Knorrstraße 101 - 103, 80807 München  089 23396833
    • Jugendämter
    • Kinderschutz-Zentrum

    Qualitätsstandards bei Verdacht

    Schritt 1: Erkennen von Kindeswohlvergehen und ausführlich dokumentieren

    • körperliche und seelische Vernachlässigung,
    • seelische und körperliche Misshandlung und
    • sexuelle Gewalt.

    Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdung können sein:

    • das äußeren Erscheinungsbild des Kindes
    • das Verhalten des Kindes
    • das Verhalten der Erziehungspersonen der häuslichen Gemeinschaft
    • die familiäre Situation
    • die persönliche Situation der Erziehungspersonen der häuslichen Gemeinschaft
    • Wohnsituation

    Die Einschätzung von Gefährdungssituationen muss immer auf den Einzelfall bezogen sein und insbesondere das Alter des Kindes sowie Entwicklungsstand und –bedarf berücksichtigen.

    Schritt 2: Austausch im Team/Leitung

    
Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos

    Schritt 3: Jugendamt/ Kinderschutzfachkraft


    Fortbildung bzw. Qualifizierung der Fachkräfte

    Es ist angedacht, eine Erzieherin für die sachgerechten Wahrnehmung des Schutzauftrags im Sinne des § 8a Absatz 2 SGB VIII fortzubilden bzw. qualifizieren zu lassen

    Schritt 4: Risikoabwägung

    Schritt 5: Gespräch mit den Eltern oder Sorgeberechtigten

    Schritt 6: Aufstellen eines Beratungsplanes

    Schritt 7: Überprüfung der Zielvereinbarung

    Schritt 8: ggf. die Inanspruchnahme des ASD (Allgemeiner Sozial Dienst) im Jugendamt vorbereiten

    Schritt 9: Information und Einschaltung des ASD

    Quelle: Handbuch Kindeswohlgefährdung nach § 1666 BGB und Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD), Herausgeber: Deutsches Jugendinstitut e. V., München 2006

    Pädagogische Schwerpunkte

    Pädagogische Inhalte der Einrichtung

    Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit bildet der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) und das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG).

    In Anlehnung an den BEP arbeiten wir nach dem Situationsorientierten Ansatz. Das bedeutet, Projektthemen auf der Basis ganzheitlichen Lernens zu vermitteln und nach den jeweiligen Interessen, Bedürfnissen und der Neugier der Kinder vorzubereiten. Aus diesem Grund findet die Bildungsarbeit jeder Altersstufe in der Kukita in Form von vier bis sechswöchiger Projektarbeit mit unterschiedlichen Aktivitäten zu den verschiedenen Bildungsbereichen statt.

    So werden Lerninhalte spielerisch und spannend vermittelt und der Spaß am Lernen bleibt erhalten und wird bestärkt. In der Durchführung der Projekte wird darauf geachtet, alle Bildungsbereiche durch themenspezifische Angebote abzudecken. Das Aufgreifen der Interessen der Kinder stellt dabei die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Lernprozesse dar. Aus diesem Grund ist der Einbezug der Kinder in diese Prozesse für uns unabdingbar.

    Gleichzeitig auf für die Kinder wichtige Situationen spontan einzugehen, so dass ein geplantes Angebot zunächst zurückzustellen ist, erfordert von den Fachkräften ein großes Maß an Flexibilität und Empathie gegenüber den Kindern. Daher ist das genaue Beobachten, eine der wichtigsten pädagogischen Schlüsselqualifikationen sowie Grundlage unseres pädagogischen Handelns. 

    Im täglichen Umgang mit den Kindern stehen bei uns deren individuelle Bedürfnisse im Vordergrund. Die Kinder werden als eigenständige Persönlichkeiten gesehen. Grundvoraussetzung hierfür ist, jedes einzelne Kind in seiner Individualität, Entwicklung und seiner jeweiligen Tagesform anzunehmen, zu achten und zu respektieren und dementsprechend zu fördern und zu fordern.

    Auf der Basis einer soliden Vertrauensbeziehung zwischen Kind, Eltern und den Fachkräften, geprägt von Sicherheit und Geborgenheit in den Räumen und Gruppen unserer Einrichtung und einer herzlichen, liebevollen Arbeitsatmosphäre kann dann qualifizierte und hochwertige Bildung und Förderung der Kinder stattfinden, auf die wir besonderen Wert legen. Für Kinder dieser Altersstufen sind jedoch auch Rituale und ein reglementierter Tagesablauf besonders wichtig, damit sie sich in ihrem gewohnten Rahmen sicher bewegen können. Fester Bestandteil im Gruppenalltag sind deshalb der Morgenkreis und die Mahlzeiten. 

    Der Ausgangspunkt dieses pädagogischen Ansatzes sind reale und für die Kinder bedeutsame Lebenssituationen. Wir unterstützen die Kinder darin, mehr Autonomie und Kompetenz in Konflikt- und Krisensituationen zu erwerben. Gerade im Freispiel finden Kinder neue Entwicklungsanreize und Lernfelder für ihre ganzheitliche Entwicklung.

    Daraus sollen die Kinder für sich Handlungsmöglichkeiten entwickeln und kreative Lösungen entwerfen, die darauf ausgerichtet sind, die Gegenwart als wesentlichen Teil ihres Lebens zu erfahren, in der es sich lohnt, aktiv zu handeln und diese lebendig zu gestalten.

    Diese Handlungsmöglichkeiten ergeben sich sehr oft eigenständig im Freispiel, wo wir beobachtend agieren. Die Kinder sollen sie erkennen und sich selbstständig, sachkundig und der Situation entsprechend verhalten können. Aus diesem Grund erhält das Freispiel einen besonders großen Stellenwert in unserem pädagogischen Handeln. Freispiel bedeutet für uns, dass die Kinder die Möglichkeit erhalten, eigenständig und eigenaktiv tätig zu werden und selbstständig zu lernen. Wir als Fachkräfte sehen uns in diesem Zusammenhang als Beobachter und Gestalter. Wir nehmen das Handeln, die Interessen und Lernprozesse der jeweiligen Kinder wahr und bereiten dementsprechend ihre Umwelt, um sie so in ihrer eigenständigen Aneignung der Welt zu unterstützen. Wir verstehen unser pädagogisches Handeln als ganzheitliche Erziehung und Bildung, die sich nicht nur auf die Einrichtung beschränkt.

    Pädagogische Ziele und Methoden in der Einrichtung

    Gesetzliche Grundlagen

    „Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“ (§1 Kinder- und Jugendhilfegesetz, KJHG)

    Basiskompetenzen: Ziele und Methoden

    Man unterscheidet vier Basiskompetenzen, die die geistige Grundlage für das Handeln bilden. Die Basiskompetenzen, welche im Folgenden exemplarisch dargestellt werden, sind dabei sowohl für die Altersgruppe der 0 bis 3jährigen, wie auch für die Altersgruppe der 3 bis 6jährigen als wichtig zu erachten.

    Ich-Kompetenzen

    • Die Selbstwahrnehmung und ein positives Selbstkonzept
    • Das Erleben von Selbständigkeit und eigenem Können
    • Das Spüren von Autonomie
    • Das Erleben und der Aufbau von eigener Stärke und Selbstvertrauen
    • Das Erleben und Erkennen eigener Grenzen

    Soziale Kompetenzen

    • Unterschiedliche Interessen aushandeln
    • Im Umgang mit anderen verantwortlich handeln
    • Soziale Kontakte aufnehmen
    • Gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung

    Sachkompetenzen

    • Sachliche Lebensbereiche erschließen
    • Theoretisches und praktisches Wissen aneignen
    • Sich die Welt aneignen

    Lernmethodische Kompetenzen

    • Der Erwerb von passiver und aktiver Sprachkompetenz
    • Der Aufbau altersspezifischer kognitiver Kompetenzen
    • Fähigkeit, sich selbst Wissen und Können anzueignen
    • Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden

    Basismaßnahmen zur Zielerreichung

    • Die empathische Wahrnehmung und Erfüllung der kindlichen Bedürfnisse
    • Der Aufbau eines sicheren Bindungsverhaltens durch bekannte Bezugspersonen
    • Die aktive verbale und nonverbale Kommunikation mit dem Kind in allen Bereichen
    • Das Gewähren von altersgerechten Handlungsspielräumen sowie das gleichzeitige Schaffen von Sicherheit und Orientierung durch Grenzen und Regeln
    • Altersspezifische Bildungs- und Förderprojekte in allen Entwicklungsbereichen
    • Die Vermittlung von Werten und Normen
    • Das frühzeitige Verbalisieren von und der Umgang mit Emotionen
    • Gezielte Beobachtung der Entwicklung des Kindes durch Entwicklungsdokumentation
    • Die individuelle Förderung von Talenten und Begabungen
    • Möglicher Abbau von Schwächen und Entwicklungsdefiziten

    Teilhabe- und Beschwerdeverfahren (Partizipation)

    Partizipation ist ein gemeinsamer Prozess zwischen Kindern und den pädagogischen MitarbeiterInnen. Er entwickelt sich über einen Dialog, den wir z. B. in den täglichen Morgenkreisen im Krippenbereich fördern. Hier geben wir den Kindern die nötige Zeit und Aufmerksamkeit, stellen z. B. Fragen über ihre

    • Gedankenwelt, Dinge, die die Kinder beschäftigen
    • Was hat Euch heute gut gefallen, was nicht so gut?
    • Wunsch-Themen, die wir gemeinsam als Projekt erarbeiten
    • Dinge, über die sie sich ärgern, aber auch über Wünsche zu sprechen
    • Mitbestimmung der Tagesgestaltung/ Aufenthaltsorte
    • Selbstständiges Essen nehmen
    • Austeilen von Bechern und Tellern sowie selbstständiges Abräumen und sauber Machen

    
Partizipation heißt für uns, Kinder an Entscheidungsprozessen, die ihr eigenes Leben und das der Gemeinschaft betreffen, zu beteiligen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden. Damit räumen wir Kindern Einflussnahme ein und gestehen ihnen Selbstbestimmung zu. Ihrer Entwicklung angemessen ermöglichen wir allen Kindern möglichst viel Mitgestaltung im Krippenalltag.

    Unterschiedliche Rituale und Regeln ordnen und gestalten das Miteinander. Dennoch ermöglichen wir den Kindern ausreichend Gestaltungsspielräume, indem wir die Notwendigkeit von Regeln und Routinen daran messen, ob sie dazu beitragen, den Kindern einerseits Orientierung und Halt zu geben und andererseits die Möglichkeit zur Selbsttätigkeit und Selbstbestimmung unterstützen.

    Entsprechend ihres Alters und ihrer Fähigkeiten übertragen wir den Kindern Verantwortungsbereiche aus den alltäglichen Tätigkeiten wie z. B. Tische eindecken und abräumen. Damit lernen sie Mitverantwortung zu übernehmen. Für den Prozess der Beteiligung bedeutet das:

    • Wünsche und Bedürfnisse zu erfragen, zu besprechen und ernst zu nehmen
    • Probleme besprechen und gemeinsam Lösungswege suchen
    • Gemeinsam Regeln und Grenzen setzen
    • Verantwortungsbereiche schaffen

    Wenn wir Kinder an der Gestaltung ihres Alltages beteiligen, erfahren sie:

    • Wünsche und Probleme werden ernst genommen
    • Sie selber sind wichtig
    • Jeder hat ein aktives Mitspracherecht
    • Man muss sich auch einmal der Mehrheit beugen
    • Regeln müssen eingehalten werden
    • Lösungen werden gemeinsam gesucht
    • Alle sind Teil einer Gemeinschaft
    • Wie demokratische Prozesse im Kleinen ablaufen
    • Frustrationstoleranz
    • Kooperationsfähigkeit

    Bildungsbereiche

    Lernen vollzieht sich auf unterschiedlichen Ebenen und beinhaltet unterschiedliche Kompetenzbereiche. Aus diesem Grund werden im Folgenden exemplarisch die unterschiedlichen Bildungsbereiche, deren Ziele und Methoden dargestellt, welche für eine ganzheitliche Bildung im Krippen- und Kindergartenalter notwendig sind. Die zuvor bereits erläuterten Basiskompetenzen sind dabei als Grundlagen zu sehen, welche automatisch immer mit in die Bildungsbereiche einfließen und so mitgefördert werden. 

    Sozial/
emotional

    Verlässliche Beziehungen, Konflikte, Werte

    Ziele:

    • Eigene Emotionen regulieren
    • Emotionen und Situationen anderer respektieren und verstehen
    • Rücksichtsvoller, lieber Umgang miteinander
    • Herstellen eines Gemeinschaftsgefühls in der Gruppe
    • Kennen Wege für eine angemessene Konfliktlösung
    • Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen und vertreten
    • Beziehung zu Bezugspersonen aufbauen

    Methoden:

    • Gespräche (z. B. über untersch. Gefühle)
    • Bilderbücher
    • Regeln für den Umgang mit einander
    • Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten um Konflikte zu lösen
    • Kinder bestärken, ihre Bedürfnisse auch „durchzusetzen“
    • Grenzen setzen und setzen lassen"

    Kognition

    Denken und Verstehen, Eigenständig Zusammenhänge erschließen, Mathematik, Naturwissenschaften

    
Ziele:

    • Die Welt durch eigenes Handeln begreifen lernen
    • Erfahren verschiedener Raum-Lage Positionen in Bezug auf den eigenen Körper sowie Objekte
    • Grundlegende Auffassung von Raum und Zeit
    • Grundlage räumlicher Orientierung
    • Gebrauch von Zahlwörtern und Begriffen
    • Naturwissenschaftliche Vorgänge bewusst wahrnehmen und sich die Welt erschließen

    Methoden:

    • Fragen der Kinder aufgreifen
    • Experimente und Projekte
    • Benennen der Wochentage und damit verbundener Rituale
    • Zählen der Kinder im Morgenkreis
    • Spielerisches Erfassen und sortieren geometrischer Formen mit allen Sinnen
    • Bauen und konstruieren mit unterschiedlichen Materialien

    Sprache

    Literacy, Sprache (Zwei- und Mehrsprachigkeit)

    
Ziele:

    • Entwicklung und Förderung von Sprachverständnis
    • Einklang zwischen Mimik und Gestik
    • Fähigkeit zur Artikulation
    • Auf- und Ausbau des Wortschatzes
    • Erlernen der Grammatik
    • Entwicklung kommunikativer Kompetenzen
    • Fähigkeit aktiven Zuhörens
    • Freude an Kommunikation
    • Gefühle benennen können
    • Bewusstsein für unterschiedliche Sprachen
    • Gedanken und Gefühle mitteilen können
    • Interesse für Schrift entwickeln
    • Stärkung der Mund-, Zungen- und Kiefermuskulatur
    • Förderung mehrsprachlicher Kompetenzen

    Methoden:

    • Interaktion miteinander
    • Fingerspiele, Kreisspiele, Reime, Lieder und Sprachspiele
    • Bücher
    • Vorleben übereinstimmender und authentischer Gestik und Mimik
    • Nonverbale Signale der Kinder aufgreifen und entsprechend handeln
    • Durch unterschiedliche Sprachanlässe zum Sprechen motivieren
    • Freude an Kommunikation vorleben und vermitteln
    • Bedürfnisse, Gefühle, Erlebnisse etc. sprachlich mitteilen
    • Einbeziehen der Mehrsprachigkeit
    • Spiele, Lieder, Sprüche zur Stärkung der Mundmuskulatur
    • Positive Bestärkung
    • Sprachliche Äußerungen alters- und entwicklungsentsprechend einfordern
    • Konflikte mit sprachlichen Mitteln lösen

    Gesundheit

    Ernährung, Kleidung, Verhalten miteinander, Hygiene

    
Ziele:

    • Richtiger Umgang mit Lebensmitteln
    • Vorbeugung von Krankheiten und Fehlernährung
    • Wissen über Lebensmittel (Herkunft, Herstellung etc.)
    • Vermittlung von Esskultur
    • Förderung von Gemeinschaftsgefühl
    • Kennenlernen gesunder und ausgewogener Ernährung
    • Förderung der Selbstständigkeit (Essen, passende Kleidung etc.)
    • Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und Grenzen
    • Wahrnehmen von Grenzen und Bedürfnissen anderer
    • Bewusstsein für Körperhygiene
    • Erleben sinnlicher Erfahrungen
    • Erfahren von Wertschätzung und Akzeptanz
    • Förderung von Lebenskompetenzen

    Methoden:

    • Gemeinsame Zubereitung von Nahrungsmitteln
    • Gespräche über Lebensmittel
    • Rituale und Regeln zum Umgang mit Essen, in Essenssituationen
    • Selbstständiges Austeilen der Speisen
    • Zubereitung abwechslungsreicher und ausgewogener Mahlzeiten durch hauseigene Küche
    • Selbstständiges Essen mit Rücksichtnahme auf den Entwicklungsstand der Kinder
    • Übungen des praktischen Lebens
    • Sachgespräche über das Wetter und die benötigte Kleidung
    • Gemeinsames Zähne putzen
    • Vermittlung von Methoden der Körperhygiene
    • Vorbildfunktion der Bezugspersonen
    • Sinnlich gestaltete Wickelsituation durch Wickelverse und Sinnesmaterial

    Motorik

    Bewegung, Rhythmik, Grob- und Feinmotorik, Bewegung über die Körpermitte

    
Ziele:

    • Unterschiedliche Körpererfahrungen mit Hilfe verschiedener Bewegungsmöglichkeiten sammeln
    • Körpergefühl und Körperbewusstsein entwickeln
    • Motorische und kooperative Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und verfeinern
    • Bewegungsfreude und Aktivitätsbereitschaft intensivieren
    • Steigerung des Selbstwertgefühls
    • Verknüpfung der Gehirnhälften

    Methoden:

    • Kreatives Gestalten
    • Musik
    • Tägliche Bewegungselemente im Tagesablauf sowie gezielte Bewegungsangebote
    • Sing- und Spielkreise
    • Herstellung verschiedener Möglichkeiten zur Automatisierung von Bewegungsabläufen 

    Umwelt

    Umweltschutz, Umgang mit Tieren und Pflanzen, Verkehrserziehung

    
Ziele:

    • Förderung von Umweltbewusstsein
    • Entwicklung lebenspraktischer Kompetenzen
    • Vermittlung eines rücksichtsvollen Umgangs mit der Umwelt und der Natur
    • Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Natur und Tier

    Methoden:

    • Sähen, pflegen und ggf. ernten von Pflanzen
    • Eigenständige Übernahme von Diensten (z. B. gießen der Pflanzen)
    • Naturerlebnisse und –erfahrungen ermöglichen
    • Gespräche über Tiere, Pflanzen etc.
    • Regeln zum Umgang mit Tieren und Natur
    • Regeln zum angemessenen Umgang mit Ressourcen aus der Umwelt
    • Vermittlung jahreszeitlicher Veränderungen der Natur
    • Regeln zum angemessenen Umgang im Straßenverkehr

    Die vorschulische Bildungs- und Erziehungsarbeit beginnt mit Eintritt in die Krippe bzw. den Kindergarten. Aufgrund dieser Basis erhält das letzte Jahr im Kindergarten nochmals besondere Aufmerksamkeit. Die Inhalte der einmal wöchentliche stattfindenden sogenannten „Vorschule“ sind auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der 5 bis 6 jährigen Kinder abgestimmt. Bereits Bekanntes wird mit Neuem in Anlehnung an den bevorstehenden Schulalltag kombiniert.

    Der Begriff „Schulfähigkeit“ ist nicht explizit festgeschrieben, beinhaltet aber die körperliche Entwicklung mit den motorischen Fähigkeiten, die intellektuelle – kognitive Entwicklung mit logischem Denkvermögen, Merkfähigkeit, Zusammenhänge erklären können sowie der Sozial-emotionalen Entwicklung. Diese beinhaltet Kontaktfreude, Konzentrationsfähigkeit, Selbstvertrauen oder aber Enttäuschungen standhalten zu können. Uns als Fachkräften ist es besonders wichtig, den Kindern eine Umgebung zu schaffen, in der der Spaß am Lernen geschaffen und erhalten bleibt. Basis hierfür ist eine vertrauensvolle Beziehung über die eine Atmosphäre geschaffen wird, in der sich die Kinder wohl und sicher fühlen. 

    Entwicklung von Krippen- und Kindergartenkindern

    Wir ermöglichen den Kindern mit anderen Kindern gemeinsam aufzuwachsen. Wir bieten Kindern die Möglichkeit, ihre natürlich vorhandene Neugier auszuleben und sich daraus ganzheitlich zu entwickeln, zu lernen, all ihre Sinne zu erfassen und zu begreifen. Aus diesem Grund achten wir den folgenden Grundsatz: Spielen und Lernen geschieht gleichzeitig und gleichberechtigt. Kinder brauchen Kinder.

    Die Kinder bekommen ihren individuellen Entwicklungsspielraum. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich gemäß ihrem eigenen Tempo zu entwickeln, zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Aufgrund seiner aktiven Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt ergeben sich für das Kind ständig neue Entwicklungsanreize, die sich jedoch nicht immer befriedigen lassen.

    Die Triebkraft zur Weiterentwicklung ergibt sich aus der kindlichen Neugier und den verschiedenen Möglichkeiten, die das Kind noch nicht alle befriedigen kann. Wir bieten den Kindern in unseren Räumlichkeiten Anreize zur Weiterentwicklung, um möglichst viele Erfahrungsmöglichkeiten zu erschließen. Auch die Entwicklung grobmotorischer Fähigkeiten ist von großer Bedeutung und wichtiger Bestandteil ganzheitlichen Lernens. Diese Lernprozesse werden von den Mitarbeiter_innen nicht vorweggenommen, sondern sollen vom Kind selbst erarbeitet und erfahren werden.

    Dies sind die ersten, wichtigen Entwicklungsschritte zum späteren mündigen Menschen. Kinder wollen selbstständig werden, sie wollen sich selbst fortbewegen, sich selbst anziehen können. Das Bedürfnis des Kindes nach Autonomie sollte unterstützt werden, jedoch immer mit der notwendigen Emotion und Aufmerksamkeit, damit das Kind sich nicht einsam und sich selbst überlassen fühlt.

    Das positive Selbstbild der Kinder festigt sich zunehmend und ihr Vermögen beim Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickelt sich. Spielerisches Lernen ist dabei wesentlich. Die Kinder fangen an, Recht von Unrecht zu unterscheiden. Ihre Handlungen werden zunehmend die Handlungen von verantwortungsvollen Mitgliedern einer Gemeinschaft. Sie üben die Regeln des Miteinanders und die Einhaltung derselben ein. Sie verinnerlichen die positiven, gesellschaftlichen Konventionen und begreifen deren Bedeutung für den Alltag.

    Sie lernen, sich besser zu kontrollieren und mit Alltagssituationen umzugehen. Sie erfahren, dass alle Menschen gleich und dennoch unterschiedlich sind und lernen, diese Unterschiede zu akzeptieren. Sie lernen entsprechend ihres Alters, was für den Erhalt ihres gesundheitlichen Wohlergehens wichtig ist. Die sprachliche und kulturelle Identität der Kinder und ihre Fähigkeit, sich auf vielfältige Weise auszudrücken, werden gestärkt und entwickelt. Aufgrund der aktiven Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt ergeben sich für das Kind ständig neue Entwicklungsanreize.

    Bei sämtlichen Bildungs- und Förderprojekten und im Umgang mit unterschiedlichsten Materialien steht immer das Erleben der Kinder im Vordergrund, nicht das Ergebnis. Auf dem Freigelände stehen altersgerechte Spielgeräte, an denen Kinder allein oder im Spiel mit anderen Kindern unterschiedliche Bewegungserfahrungen machen. Diese Lernprozesse sollen vom Kind selbst erarbeitet und erfahren werden und werden von den Mitarbeiter_innen aufmerksam und bedürfnisorientiert begleitet.

    Die gelungene Eingewöhnung

    Pädagogischer Einstieg

    Die Eingewöhnung ist ein bedeutender Übergangsprozess im Leben eines kleinen Kindes, bei dem es eine neue Umgebung, neue Menschen und neue Strukturen kennenlernt. Dabei steht das Bindungsbedürfnis des Kindes im Mittelpunkt: Es braucht Sicherheit, Vertrauen und eine verlässliche Bezugsperson, um sich auf diese Veränderung einzulassen.

    Wir sehen die Eingewöhnung als einen wichtigen, individuellen Prozess, der das Kind, seine Familie und die Gruppengemeinschaft gleichermaßen berücksichtigt.

    Ziel ist es, das Kind darin zu unterstützen, sich in der neuen Umgebung sicher, verstanden und willkommen zu fühlen, um sich gut weiterzuentwickeln. Eltern werden als wichtigte Begleiter und Vertraute in diesem Prozess aktiv eingebunden.

    Grundlage

    Der Beginn der Krippenzeit ist für jedes Kind ein bedeutender Schritt. Es verlässt die vertraute Umgebung zu Hause und begegnet einer neuen Welt – mit unbekannten Menschen, neuen Räumen und vielen Eindrücken. Für kleine Kinder ist das ein tiefgreifendes, emotionales Erlebnis.
    Damit dieser Übergang gut gelingt, ist eine einfühlsame und schrittweise Eingewöhnung entscheidend. Im Mittelpunkt stehen dabei das Kind und seine Bedürfnisse – aber ebenso wichtig ist die aktive Beteiligung der Eltern.

    Denn Kinder spüren sehr genau, wie ihre Eltern auf die neue Situation reagieren. Eine positive Grundhaltung der Eltern zur Krippe, zum pädagogischen Team und zum Loslassen wirkt sich stärkend auf das Kind aus. Wenn Eltern Vertrauen zeigen, kann auch das Kind Vertrauen entwickeln.

    Eine gelungene Eingewöhnung schenkt dem Kind Sicherheit – und Sicherheit ist die Grundlage für alles weitere: für Wohlbefinden, für stabile Beziehungen, für Entwicklung und Lernen. Nur wenn ein Kind sich geschützt und angenommen fühlt, kann es sich neugierig auf seine Umwelt einlassen, spielen, entdecken und wachsen.

    Wir begleiten die Eingewöhnung individuell und im engem Austausch mit den Eltern. Gemeinsam gestalten wir diesen sensiblen Prozess mit Geduld, Respekt und einer offenen Kommunikation. So entsteht eine stabile Grundlage für eine gelungene Trennung, neue Bindungen – und einen sicheren Start in den Krippenalltag.

    Grundsätze

    • Flexibilität: Der Eingewöhnungsprozess richtet sich nach dem individuellen Tempo und den Signalen des Kindes. Wir beobachten genau: Sucht das Kind Blickkontakt? Kann es spielen? Wie reagiert es auf Trennung? Diese Signale sind richtungsweisend.
    • Einbeziehung der Eltern: Eltern werden als wichtige Partner gesehen und aktiv eingebunden. Ihre Begleitung und Nähe sind am Anfang der Eingewöhnung zentral.
    • Bindungs- und beziehungsorientiertes Vorgehen: Die Fachkraft baut eine sichere und verlässliche Beziehung zum Kind auf. Wir begegnen dem Kind mit Wärme, Respekt und echtem Interesse – und schaffen so die Basis für Vertrauen.
    • Feste Bezugspersonen, tägliche Rituale und ein klarer Tagesablauf geben dem Kind Sicherheit und Orientierung.
      Berücksichtigung der Gruppendynamik: Die Bedürfnisse der gesamten Gruppe fließen in die Planung mit ein.

    Ziele der Eingewöhnung

    • Aufbau einer vertrauensvollen Bindung zwischen Kind und pädagogischer Kraft
    • Sicherung eines sanften und behutsamen Übergangs vom Elternhaus in die Kinderkrippe
    • Stärkung des Sicherheitsgefühls des Kindes
    • Berücksichtigung der familiären Situation
    • Integration des Kindes in die Gruppengemeinschaft
    • Förderung einer transparenten Kommunikation zwischen Eltern, Kind und Fachkraft

    Phasen der Eingewöhnung

    Vorbereitungsphase

    • Kennenlernen zwischen Eltern, Kind und Fachkraft
    • Informationsgespräch über Ablauf, Möglichkeiten und Erwartungen

    Begleitete Eingewöhnung

    • Die Eltern begleiten das Kind in den ersten Tagen in der Einrichtung
    • Die pädagogische Kraft beobachtet das Kind und beginnt den Aufbau einer Beziehung
    • Das Kind wird behutsam an die neue Umgebung und die Gruppensituation herangeführt.

    Eingewöhnungsablauf

    Dauer: ca. 4-6 Wochen

    • Euer Kind sollte vor dem Besuch einer Kinderkrippe bereits bewusste Abschiede/Trennungen von den engen Bezugspersonen erlebt haben. Im Idealfall machen die Kinder die Erfahrung, dass eine Verabschiedung traurig, aber durch Unterstützung von neu liebgewonnenen Bezugspersonen, zu bewältigen ist
    • Kind und Elternteil werden als kompetent wahrgenommen und gestalten mit; Bezugsperson kann unter bestimmten Voraussetzungen wechseln – gilt sowohl für das pädagogische Personal als auch die Eltern, wird aber nur in Absprache beider Parteien umgesetzt
      Trennung kann ab dem 3. Tag erfolgen, wenn das Kind sich bereits räumlich vom Elternteil trennen lässt (bsp: Mama sitzt am Stuhl und Kind spielt mit Bezugsperson/ anderen Kindern auf dem Teppich)
    • Kind und Elternteil besucht die Kita anfangs für max. eine Stunde und zu festen Zeiten
    • Trennungsdauer variiert je nach Ist-Zustand des Kindes

    Allmähliche Trennung

    Je nach individuellem Wohlbefinden des Kindes und in Absprache mit den Eltern werden schrittweise Trennungen vom Elternteil eingeführt.

    Die Dauer und Häufigkeit der Trennungen orientieren sich an den Bedürfnissen des Kindes und können flexibel gestaltet werden.

    Die erste Trennung

    Ca. 3 Tag

    Ein besonders bedeutender Moment in der Eingewöhnung ist die erste Trennung von den Eltern.
Für das Kind ist sie oft das erste bewusst erlebte Abschiednehmen – und damit ein emotionaler Meilenstein.

    Wir gestalten diesen Schritt behutsam und individuell. Entscheidend ist, dass das Kind zuvor eine stabile Beziehung zur Bezugsperson in der Krippe aufbauen konnte und sich sicher genug fühlt, erste Erfahrungen, ohne die Eltern zu machen.

    Auch für die Eltern ist diese erste Trennung oft mit gemischten Gefühlen verbunden. Deshalb begleiten wir sie in diesem Prozess einfühlsam, stehen im engen Austausch und geben Orientierung.

    Unser Ziel ist es, dass sich sowohl das Kind als auch die Eltern sicher und getragen fühlen – gerade in diesem sensiblen Moment.

    • Trennungsdauer ist max. 15 Minuten lang, damit das pädagogische Personal bedürfnisorientiert die Zeiten für die kommenden Tage anpassen kann
    • Keine Trennung findet in den beiden ersten Tagen statt
    • Trennungszeiten werden nach täglicher Absprache gesteigert, damit dein Kind merkt, dass du immer wieder kommst – anfangs nur um 15 Minuten, danach halbstündlich bis stündlich
    • Beim Verabschieden vom Kind soll dies bewusst geschehen und es soll sich nicht rausgeschlichen werden, damit die Kinder die Trennung auch nachvollziehen können – alle Beteiligten müssen auf den Moment vorbereitet sein
    • Die Verabschiedung sollte immer kurz sein, da ein mehrmaliges Verabschieden dein Kind verunsichert. Am besten Blickkontakt suchen, dein Kind am Arm oder Kopf berühren, kurze und gleichbleibende Abschiedsrituale etablieren.
    • Der erste Abschied gibt dem Kind Anzeichen dafür, ob es der Erzieherin/ dem Erzieher vertrauen und sich bei ihr/ihm sicher fühlen kann
    • Tränen sind okay, traurig zu sein und seine Gefühle zu zeigen ist okay. Weinen ist in erster Linie immer eine Bindungsanfrage
    • Während der Eingewöhnung solltet ihr immer erreichbar und in der Nähe sein

    Ziel: Bedürfnisorientiert in einer außenfamiliären Einrichtung anzukommen bedeutet, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten – die des Kindes, der Begleitperson und der pädagogischen Kraft – wahrgenommen und berücksichtigt werden. Kein starrer Ablaufplane – Ziel ist ein positiver Übergang, bei den Kindern und Eltern.

    Stabilisierungsphase

    Ca. zwischen 3-30 Tag

    In den folgenden Tagen – der sogenannten Stabilisierungsphase – begleiten wir den Prozess feinfühlig weiter. Die Trennungszeiten werden langsam verlängert, du bleibst weiterhin in erreichbarer Nähe. Dein Kind wird Stück für Stück in den Tagesablauf integriert: in Spielzeiten, Mahlzeiten, vielleicht auch schon in die erste Ruhezeit.

    • Das Kind bleibt zunehmend länger ohne Eltern in der Gruppe.
    • Die Fachkraft übernimmt die Rolle der zentralen Bezugsperson und sorgt für eine stabile und sichere Umgebung.
    • Das Kind wird langsam in den Kita-Alltag integriert (Essenszeiten, Schlafzeiten, Spielzeiten).

    Sobald sich eine stabile Bindung zur Bezugs Pädagogin entwickelt hat und dein Kind sich sicher fühlt, wird die Anwesenheitszeit weiter ausgedehnt. Das Kind bleibt schließlich für den gesamten Vormittag oder auch darüber hinaus in der Gruppe – je nach Betreuungsbedarf.

    Abschluss & Reflexion

    Die Eingewöhnung gilt als abgeschlossen, wenn dein Kind sich sicher fühlt und die gebuchte Betreuungszeit in der Krippe entspannt und stabil erlebt.

    • Gemeinsames Gespräch zwischen Eltern und pädagogischer Mitarbeiterin über den Verlauf und das Wohlbefinden des Kindes.
    • Ggf. werden weitere individuelle Vereinbarungen getroffen, um dem Kind weiterhin Sicherheit zu geben.

    Besonderheiten

    Bei Bedarf kann die Eingewöhnung individuell verlängert oder angepasst werden, um dem Kind und den Eltern ausreichend Zeit zu geben.

    Elternarbeit

    • Eltern werden regelmäßig informiert
    • Es besteht jederzeit die Möglichkeit, offene Fragen und Anliegen zu besprechen.
    • Die Wünsche und Bedürfnisse der Eltern werden respektiert und soweit möglich berücksichtigt.
    • Was ist uns besonders wichtig: Ein stetig offener und ehrlicher Austausch!

    Wie du dein Kind in der Eingewöhnung unterstützen kannst ?

    Auch du als Mama oder Papa spielst eine wichtige Rolle in der Eingewöhnung.
Dein Kind orientiert sich an dir – an deiner Haltung, deinem Vertrauen und deiner Gelassenheit.

    Hier zeigen wir dir, wie du dein Kind in dieser sensiblen Phase liebevoll begleiten und stärken kannst:

    Was du tun kannstWarum das wichtig ist
    Sei innerlich bereit
    für den neuen Schritt
    Dein Kind spürt deine Haltung. Wenn du loslassen kannst, fühlt auch dein Kind sich sicher.
    Zeig Vertrauen
    in die Einrichtung
    Deine Zuversicht überträgt sich auf dein Kind. Es merkt: Hier darf ich mich wohlfühlen.
    Bleib in der
    Anfangszeit präsent 
    Deine Nähe gibt Sicherheit. So kann sich dein Kind langsam auf Neues einlassen.
    Achte auf die Signale 
    deines Kindes 
    Müdigkeit, Rückzug oder Nähe Bedürfnis zeigen dir, was es gerade braucht.
    Sprich mit dem 
    pädagogischen Team
    Ein offener Austausch hilft uns allen, dein Kind gut zu begleiten.
    Verabschiede dich 
    klar und liebevoll
    Klare Rituale helfen deinem Kind, Abschiede besser zu verstehen und zu verarbeiten.
    Habe Geduld – 
    auch mit dir selbst
    Eingewöhnung ist ein Prozess – für dein Kind und auch für dich.

    ? Vertraue darauf: Mit deiner liebevollen Begleitung findet dein Kind seinen ganz eigenen Weg in die Kinderkrippe.

    Tagesablauf Krippe und Kindergarten

    Exemplarischer Tagesablauf eines Krippen- bzw. Kindergartenkindes (ganztags)

    UhrzeitTagesablauf
    7.30 – 08.00Sammelgruppe für die Krippen- und Kindergartenkinder
    7.30 – 08.30Bringzeit, individuelle Begrüßung und Übergabe, Freispiel
    08.30 – 09.30Morgenkreis und gemeinsames Frühstück
    09.30 – 11.15Freispiel im Krippenbereich
    Altersspezifische Bildungs- und Förderprojekte in kleinen Gruppen drinnen oder draußen 
    Hygieneerziehung/ Wickeln
    9.30 – 12.00Freispiel im Kindergartenbereich
    Altersspezifische Bildungs- und Förderprojekte in kleinen Gruppen auch altershomogen drinnen oder draußen
    11.15 – 12.00Gemeinsames Mittagessen der Krippenkinder
    12.00 – 12.30Gemeinsames Mittagessen der Kindergartenkinder

    Ende der Kernzeit
    11.45 – 12.30Umziehen, Zähneputzen, Wickeln bzw. Toilettengang der Krippenkinder
    
Ende der Kernzeit
    12.30 – 13.00Zähneputzen, Toilettengang, Umziehen für die Kindergartenkinder, die Mittagsschlaf halten
    12.30 – 14.00Mittagsschlaf Krippenkinder
    Frischmachen und Wickeln, Anziehen
    13.00 – 14.00Ruhephase oder ruhiges Spiel im Gruppenraum,
    Mittagsschlaf Kindergartenkinder
    14.15 – 14.45Brotzeit
    15.00 – 16.00Wetterabhängig: Garten und/oder weitere Aktivitäten zu den aktuellen Bildungs- und Förderprojekten in kleinen Gruppen
    Ab 16:00 – 17.30Sammelgruppe für Krippenkinder, Freispiel, Aktivität
    Ab 16.30 – 17.00Sammelgruppe Krippen- und Kindergartenkinder, Freispiel, Aktivität

    Nach Ende der Kernzeit ist je nach gebuchter Betreuungszeit eine gleitende Abholung der Kinder möglich.

    Kooperation unter den Gruppen

    Das Kooperationsprinzip durchzieht alle Bereiche der pädagogischen Arbeit: Wie Kinder gesehen werden, wie die Angebote für ihre Bedürfnisse konzipiert und gestaltet werden, wie die Erzieherinnen in der Einrichtung miteinander umgehen und arbeiten und wie sie im Sinne der Kinder und deren Familien handeln und mit deren Umfeld kooperieren. Unsere Fachkräfte nehmen diese Aufgabe in gemeinsamer Verantwortung mit uns als Träger wahr.

    Die Hospitation in anderen Gruppen sowie die Sammelgruppe am Nachmittag ermöglicht den Kindern, am Geschehen anderer Gruppen teilzunehmen. Sie können Geschwister und Nachbarskinder besuchen sowie neue Freundschaften und Kontakte knüpfen. Es ergeben sich neue Konstellationen, der Erfahrungshorizont wird erweitert. Kinder erwerben mehr Mobilität und lernen neue Erziehungsformen kennen.

    Pädagogische Ziele wie Förderung von Individualität und Kreativität, von Handlungskompetenz und Selbstständigkeit sowie die Unterstützung eines Aufbaus von partnerschaftlichem Miteinander können über eine offene Arbeitsweise verstärkt werden.

    Integration

    Unter Integration verstehen wir grundsätzlich das Zusammenleben unterschiedlichster Kinder. Beim gemeinsamen Spielen lernen die Kinder, sich als vollwertige Partner zu akzeptieren und zu verstehen – ohne Leistungsprinzipien oder anderer, aus der Norm fallender Beeinträchtigungen. 

    Integration bedeutet für uns, Kinder mit verschiedenen Bedürfnissen aufzunehmen und auf eine gemischte Gruppenzusammensetzung zu achten, so dass dabei auch Aspekte der Persönlichkeit sowie Alter und Geschlecht in die Überlegungen mit einfließen.

    Neben der sozialen Integration innerhalb der Gruppe erhält das Kind in Kleingruppen besondere Aufmerksamkeit der Pädagogen. Die Familie wird in den Entwicklungsprozess eingebunden. Zudem wird der Kontakt unter den Familien gefördert. 

    Übergang vom Kindergarten in die Schule

    Die Entwicklung eines Kindes ist ein Prozess, die Vorbereitung auf die Schule beginnt bereits mit Eintritt des Kindes in den Kindergarten. Im letzten Kindergartenjahr findet einmal wöchentlich für 40 Minuten die Vorschule statt. In der Kleingruppe werden schulvorbereitende Inhalte erarbeitet. 

    Für die Eltern bieten wir am Anfang des Kindergartenjahres einen gezielten Vorschul-Elternabend an. Wir nehmen Kontakt mit der Sprengel-Grundschule auf, um einen Schnupper-Vormittag für unsere Vorschüler zu organisieren. Bei Schnupperstunden in der Schule haben die Kinder die Möglichkeit, zukünftige Mitschüler, Lehrer und Räumlichkeiten kennen zu lernen. 

    Bei Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern mit sprachlichen Defizienten achten wir darauf, dass sie durch Teilnahme am Vorkurs Deutsch rechtzeitig vor der Einschulung ihre Kompetenz in der deutschen Sprache verbessern.

    Schlafen und gemeinsame Mahlzeiten

    Da unsere Kinder unterschiedliche Schlaf- und Essgewohnheiten haben, handhaben wir diese wichtigen Eckpfeiler im Tagesablauf auch individuell und bedürfnisorientiert. Kinder, die müde sind, haben in unseren zusätzlichen Schlafräumen auch außerhalb der „offiziellen“ Schlafenszeit die Möglichkeit, ruhig und ungestört zu schlafen. In Absprache mit den Eltern gleichen wir den Rhythmus der einzelnen Kinder allmählich an den Tagesablauf an. 

    Mit zunehmender Gewöhnung an den Tagesablauf schlafen unsere Krippenkinder mittags ab ca. 12.30 Uhr. Die Kindergartenkinder, die das Bedürfnis haben, schlafen für ca. eine Stunde. Dabei sind die Mitarbeiter_innen im Schlafraum anwesend und achten darauf, dass ein ungestörter Schlaf möglich ist. Kinder, die früher aufwachen, können leise selbstständig aufstehen und in den Gruppenraum gehen, wo die Fachkräfte ruhige Beschäftigungsangebote bereithalten. Wir achten darauf, dass jedes Kind seinen Bedürfnissen entsprechend genügend Schlaf erhält.

    Bei den gemeinsamen Mahlzeiten legen wir großen Wert auf das Erleben von Gemeinschaft und das Erlernen von Esskultur. Wir fördern die Selbstständigkeit der Kinder dadurch, dass sie möglichst viel alleine entscheiden und machen dürfen. Sobald das Kleinkind von sich aus selbstständig essen möchte, zunächst auch mit den Händen, wird dies aufgegriffen und unterstützt. Das Kind wird nur noch bei Bedarf gefüttert.

    Dies sind die ersten, wichtigen Entwicklungsschritte zum späteren mündigen Menschen. Kinder wollen selbstständig werden, sie wollen sich selbst fortbewegen, selbst essen und sich selbst anziehen können. Wir unterstützen nachhaltig das Bedürfnis des Kindes nach Autonomie, jedoch immer mit der notwendigen Aufmerksamkeit. Die Kinder erfahren eine sinnvolle Ordnung hinsichtlich des Miteinanders, der Mahlzeiten, des Verstauens von Kleidung und Spielsachen sowie der Einrichtung im Ganzen, an die sie sich gewöhnen, die nicht einengend ist und die zunehmend Sicherheit vermittelt.

    Ernährung

    Großen Wert legen wir auf gemeinsame Mahlzeiten. Wichtig ist uns eine frische, gesunde und ausgewogene Ernährung. Die Qualität der Lebensmittel liegt uns sehr am Herzen.

    Die Einrichtung Kukita bietet täglich ein gemeinsames Frühstück, mit abwechselnden Inhalten. So gibt es einen Müslitag, zwei Brottage mit verschiedenen Belägen, einen Joghurttag einen Brezentag. Außerdem reichen wir zu jedem Frühstück frisches Obst oder Gemüse. Durch die derartige Gestaltung der Frühstückssituation mit den immer gleichen Inhalten, wird auch dies eine feste Routine im Tagesablauf und unterstützt die Orientierung der Kinder im Wochenrhythmus.

    Die Kukita Milbertshofen verfügt zudem über zwei hauswirtschaftliche Kräfte, welche das warme Mittagessen täglich frisch zu bereiten. Dies ermöglicht uns ein qualitativ hochwertiges und ausgewogenes Essen anzubieten und auf mögliche Allergien sowie religiöse Hintergründe Rücksicht zu nehmen. Die wöchentlichen Speisepläne hängen an der Informationstafel aus. Am Nachmittag wird den Kindern nochmals eine Brotzeit gereicht.

    Elternarbeit

    Das Dreieck Erzieher-Eltern-Kind

    Unsere Einrichtung arbeitet familienunterstützend. 

    Die Hauptverantwortung der Erziehung liegt bei den Eltern. In der pädagogischen Arbeit unserer Einrichtung werden die Kompetenzen der Betreuerinnen sowie die Kompetenzen der Eltern in die pädagogische Arbeit mit einbezogen, sodass eine konstruktive und optimale Koordination der beiden Lebenswelten des Kindes möglich wird.

    Eine vertrauensvolle, ehrliche Zusammenarbeit, gegenseitige Akzeptanz und Verständnis zwischen Erzieherinnen und Eltern sind für die Kind orientierte Arbeit unabdingbar. Das Team will den Eltern den Kinderkrippenalltag erschließen und Inhalte, Ziele sowie methodisches Vorgehen transparent machen. Die Eltern sind somit unsere wichtigsten Kooperationspartner.

    Erziehungspartnerschaft mit unseren Eltern fördern wir im Alltag durch

    • eine vertrauensvolle, offene Atmosphäre
    • gegenseitige Akzeptanz, Toleranz und Wertschätzung
    • einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Eltern und Betreuerinnen bei Tür- und Angelgesprächen
    • Transparenz seitens der Einrichtung
    • konstruktive Klärung von Meinungsverschiedenheiten, unterschiedlichen Anforderungen, Konflikten und Krisen
    • Elternabende

    Elternabend neue Eltern

    Im Mai/Juni jeden Jahres findet ein Elternabend für die neu kommenden Familien statt. Der Elternabend dient dazu, die Eingewöhnung und den Tagesablauf zu besprechen sowie offene Fragen zu klären.

    Aufnahmegespräche

    Nach der schriftlichen Zusage einer Aufnahme des Kindes in die Einrichtung findet ca. zwei Wochen vor dem Start ein ausführliches Gespräch zwischen den Eltern und der Bezugsperson statt. In diesem Gespräch werden detaillierte Informationen zur Betreuung, Förderung und Pflege des Kindes eingeholt, die häuslichen Gewohnheiten abgefragt, offene Fragen geklärt.

    „Tür- und Angelgespräche“

    Das „Tür- und Angelgespräch“ ist eine wichtige Grundlage gegenseitiger unterstützender Zusammenarbeit und wachsenden Vertrauens. In diesem Gespräch besteht die Möglichkeit, täglich gegenseitig Informationen und Begebenheiten des Alltags auszutauschen, sowie besondere Vorkommnisse zu sprechen. So werden die Eltern täglich über das Ess- und Schlafverhalten ihrer Kinder, die Verdauung und die soziale Entwicklung informiert. Dies ist sowohl für die Betreuerinnen als auch für die Eltern wichtig, um individuell und situationsorientiert auf das Kind eingehen zu können.

    Entwicklungsgespräche

    Einmal jährlich findet ein Entwicklungsgespräche mit den Eltern statt, bei denen sich die Gelegenheit für Eltern und Pädagoginnen bietet, sich ehrlich und offen über die Entwicklung des Kindes auszutauschen. Anhand der Entwicklungsdokumentation werden Entwicklungsziele und notwendige Maßnahmen vereinbart, es wird aber auch über besondere Vorkommnisse im Leben des Kindes gesprochen (z.B. neues Geschwisterkind, Trennung der Eltern etc.). Die geplanten Entwicklungsgespräche finden außerhalb des Gruppengeschehens statt. Sowohl die Eltern als auch die Gruppenerzieherin können den Wunsch nach einem zusätzlichen Gespräch äußern.

    Die Entwicklungsgespräche werden anhand des Portfolioordners visualisiert. Die Bezugspädagogin legt für jedes Kind einen eigenen Portfolio-Ordner an. In diesem wird detailliert und kontinuierlich die Entwicklung dokumentiert und somit auch für die Eltern nachvollziehbar gemacht wird. Die Ergebnisse gezielten Beobachtens eines Kindes an aufeinanderfolgenden Tagen werden von einer Erzieherin schriftlich dokumentiert und später im kollegialen Austausch ausgewertet. Inhalte der Entwicklungsgespräche sind u.a. der Entwicklungsstand des Kindes und Beobachtungen aus dem Gruppenalltag, Beobachtungen und aktuelle Themen aus dem familiären Umfeld und die Vereinbarung von Entwicklungszielen. Zudem stehen die Betreuerinnen durch ihr pädagogisches Fachwissen den Eltern beratend zur Seite. Diese Gespräche werden von der Pädagogin protokolliert in der Kinderakte abgeheftet.

    Elternabende

    Elternabende ermöglichen eine breit gestreute Information für alle Eltern über aktuelle Themen sowie den Austausch untereinander. Die Themen stammen aus dem organisatorischen wie auch dem pädagogischen Bereich. Fachthematische Elternabende zu aktuellen Problemen und Fragestellungen ergänzen das Bildungsangebot für Eltern. Innerhalb des Jahres finden drei Elternabende statt. Der Elternabend für neue Eltern, der erste Elternabend, wo die wichtigsten Informationen weitergegeben werden und das Kennenlernen im Vordergrund steht und der zweite Elternabend, wo die Eltern einen Einblick zu einem pädagogischen Thema wie z.B. Autonomiephase oder Spielphasen erhalten.

    Elternbeirat

    Der Elternbeirat ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den Eltern und der Einrichtung. Elternbeiratssitzungen finden in der Regel drei Mal im Jahr statt. Es nimmt der gesamte Elternbeirat, die Krippenleitung und die Stellvertretende Leitung teil.

    Die Eltern haben die Möglichkeit, mit ihren Anliegen und Wünschen an den Elternbeirat heranzutreten. Dieser leitet sie an die Leitung weiter. In den Sitzungen, welche regelmäßig von der Leitung einberufen werden oder seitens des Elternbeirats erbeten werden können, wird der Elternbeirat über aktuelle Themen informiert, Feste organisiert sowie Wünsche und Ideen des Elternbeirats besprochen etc.

    Feste im Jahreskreis / Projektarbeit

    Das Krippenjahr beginnt im September und endet im darauf-folgenden Jahr im August.

    Bei Festen und Feiern wie z.B. Sankt Martin, Nikolaus, Weihnachten oder Fasching erleben die Kinder zum Teil ein gemeinsames Miteinander der Eltern und der Betreuerinnen in einer offenen und lockeren Atmosphäre. Diese Feste haben eine große Bedeutung in unserer Kultur, sie beleben den Alltag und bieten den Kindern Orientierung im Jahreskreis. Sie werden gemeinsam mit den Kindern und Eltern geplant und gefeiert, um Solidarität und Vertrauen innerhalb der Einrichtung zu stärken aber auch, um Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Traditionen zu lernen und zu lehren.

    Der Elternbeirat veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Elternschaft Familiennachmittage oder gemeinsame Aktionen.

    Im Morgenkreis führen wir kleinere Projektarbeiten mit den Kindern durch. Mögliche Themen hierfür sind die Farbenlehre, Tierzyklen oder Berufe. 

    QMS / Qualitätssicherung der pädagogischen Arbeit

    Qualitätssicherung

    Alle Hauptprozesse, die im Krippenalltag von Bedeutung sind, werden in Form von festgelegten Verfahrensanleitungen schriftlich dokumentiert. 
    Eine schriftliche Dokumentensammlung über pädagogische und organisatorische Arbeit, die in der Zusammenarbeit von Leitung und Team erarbeitet werden, ist allen Mitarbeitern zugänglich und dient als Grundlage für unsere Einrichtung. Dort sind alle wichtigen Formulare hinterlegt und Vorgaben für den pädagogischen Arbeitsalltag nachzulesen.

    Dokumentation

    Um die pädagogische Arbeit zu dokumentieren und Standards festzulegen, legen wir großen Wert auf transparente und systematische Dokumentation in wichtigen Arbeitsbereichen, z.B. bei Entwicklungsgesprächen, Beobachtungen, Mitarbeitergesprächen oder pädagogischen Zielen. Ebenso verhält es sich mit personellen und organisatorischen Angelegenheiten. 

    Fort- und Weiterbildung

    Wir unterstützen und motivieren unsere MitarbeiterInnen darin, sich regelmäßig extern fort- und weiterzubilden. Dafür steht zusätzlicher Fortbildungsurlaub sowie ein Fortbildungsbudget zur Verfügung.

    Elternbefragung

    Um die Qualität unserer Einrichtung zu halten, führen wir in regelmäßigen Abständen Elternbefragungen durchführen und wollen dadurch erreichen, dass die Qualität unserer Erziehungsarbeit noch besser reflektiert wird und somit erhalten bzw. noch gesteigert werden kann.

    Vertragliches

    Die folgenden Punkte enthalten Informationen rund um unseren Betreuungsvertrag.

    Krankheits- und Unfallregelung

    Sollte ein Kind im Laufe des Tages erkranken oder verunfallen, verpflichten sich die Eltern, das Kind schnellstmöglich abzuholen.

    Kinder mit ansteckenden Krankheiten dürfen die Kinderkrippe nicht besuchen. In Einzelfällen kann von der Krippenleitung ein ärztliches Attest verlangt werden.

    Bei einem Unfall sind die Erzieherinnen berechtigt, das Kind unverzüglich in ärztliche Behandlung zu geben. Die Eltern werden selbstverständlich sofort benachrichtigt. Sind die Sorgeberechtigten in einem solchen Fall nicht zu erreichen und verlangt die ärztliche Behandlung zum Wohle des Kindes weiterreichende Maßnahmen, dürfen diese auch ohne Zustimmung der Eltern durchgeführt werden.

    Erzieherinnen dürfen grundsätzlich keine Medikamente verabreichen!

    Versicherung

    Die Kinder der Kinderkrippe Kukita sind unfallversichert.

    Gültigkeit

    Das pädagogische Konzept (Stand Juli 2025) ist Bestandteil des Betreuungsvertrages zwischen der Einrichtung Kukita und den Erziehungsberechtigten.

    Team, Kinder und Eltern befinden sich stets im Lebensfluss und somit in Entwicklung! Aus diesem Grund ist dieses Konzept ebenfalls immer in Entwicklung und wird in regelmäßigen Abständen an neue pädagogische Erkenntnisse und Erfahrungen angepasst.

    Wir freuen uns auf eine spannende Zeit und auf eine gute Zusammenarbeit!